1 Entstehung
Im September 2007 wurde das erste Zweitfachseminar für Informatik in Bayern aufgeteilt. Die gewerbliche Ausbildungsrichtung verblieb an der Berufsschule 3 in Fürth, die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik für das berufliche Schulwesen wurde an die Ludwig-Erhard-Berufsschule in Schweinfurt vergeben. StD Markus Vogel wurde als Seminarlehrer berufen.
Ein wichtiger Grund für diese Entscheidung war sicherlich die Einrichtung des Fachbereiches Wirtschaftspädagogik an der Universität Bamberg. Neben der Universität Nürnberg wurde somit die zweite Möglichkeit geschaffen, das Zweitfach Wirtschaftsinformatik zu studieren. Seitdem wählen zahlreiche Studierende dieses attraktive Zweitfach und sorgen für eine gleichbleibend hohe Zahl an Absolventen, die anschließend auch das Referendariat absolvieren.
Außerdem unterschieden sich die Anforderungen an die Informatiker im kaufmännischen Bereich einerseits und im gewerblichen Bereich andererseits. Dem sollte mit der Einrichtung spezifischer Seminare Rechnung getragen werden.
Zu den Vorteilen von Schweinfurt zählt sicherlich die Kooperation des Zweitfachseminares mit den Schulen im näheren Umkreis. Dazu gehört das berufliche Schulzentrum in Hassfurt mit der Fachschule für Datenverarbeitung, in Würzburg die Fachoberschule und die Berufliche Oberschule sowie die Fachschule für Datenverarbeitung.
Ab Februar 2012 wurde schließlich zusätzlich ein Februarseminar für das Zweitfach in Wirtschaftsinformatik an die Ludwig-Erhard-Berufsschule vergeben. Das ist eine schöne Bestätigung der bisher geleisteten Arbeit.
Seit dem Schuljahr 2014/2015 sind Seminarlehrer Zweitfachseminar an der Friedrich-Fischer-Schule Schweinfurt, Berufliche Oberschule, beheimatet.
2 Die aktuellen Seminare
Die aktuelle Mannschaft im Bild:
Seminar Februar 2016/2017
Seminar September 2016/2017
3 Die Seminararbeit
3.1 Wesentliche Aufgaben der Seminarschule:
- Einführung der Studienreferendare in die Schulpraxis
- Anleitung zur Planung, Gestaltung und Auswertung des Unterrichts im Zweitfach Wirtschaftsinformatik
- Einführung in die Erziehungsarbeit im Informatikunterricht
3.2 Ausbildungsformen
Fachsitzungen im Seminar
Montags finden im Wechsel mit dem Hauptseminar 14tägig Fachsitzungen an der Seminarschule in Schweinfurt statt. Die Inhalte finden Sie im nächsten Kapitel. Der Seminartag beginnt um 09.00 Uhr und endet um 16.00 Uhr. Die Inhalte der Fachsitzungen sind die Grundlage der mündlichen Prüfung zum Abschluss des Referendariats.
Hörstunden und Hospitationen
Die Studienreferendare besuchen Hörstunden beim Seminarlehrer oder hospitieren bei anderen Kollegen in Klassen mit dem Unterrichtsfach Informatik. Hörstunden bzw. Hospitationen haben einen Umfang von 10 bis 12 Stunden am Schuljahresbeginn, reduzieren sich aber mit der Übernahme von eigenem Unterricht.
Lehrversuche
Die Studienreferendare halten im Rahmen der Fachsitzungen einzelne Unterrichtsstunden unter Anwesenheit des Seminarlehrers und anderer Referendare. Die Lehrversuche werden per Video festgehalten und anschließend ausführlich in der Gruppe analysiert.
Eigener Unterricht
Etwa ab dem 3. Ausbildungsmonat übernehmen die Studienreferendare 2 Stunden zusammenhängenden Unterricht von Lehrkräften. Zusammenhängend bedeutet, dass die Referendarin bzw. der Referendar zwar unterrichtet, die jeweils zuständige Lehrkraft bleibt aber für den Unterricht verantwortlich, verfolgt den Unterricht im Klassenzimmer und gibt dem Studienreferendar ein Feedback.
Im 2. Halbjahr übernehmen die Studienreferendare die beiden Wochenstunden als eigenverantwortlichen Unterricht.
Der Unterricht kann im Fach Wirtschaftsinformatik an einer Fach- oder Berufsoberschule, in Fächern mit EDV-Inhalten an einer Berufsschule und den fachspezifischen Stunden einer DV-Fachschule erteilt werden.
Unterrichtsbesuche
Der Seminarlehrer besucht die einzelnen Referendare in ihrem eigenverantwortlichen Unterricht an den jeweiligen Schulen. Im Anschluss werden die gehaltenen Stunden ausführlich nachbesprochen.
Lehrproben
Im ersten Jahr des Referendariates haben die Referendare zwei Lehrproben, eine davon in Wirtschaftsinformatik. Die Lehrproben finden in den Klassen mit dem eigenverantwortlichen Unterricht statt, sie sind dem Referendar also bestens bekannt. Das Thema der Stunde wird vom Seminarlehrer aus dem laufenden Unterrichtsgang festgelegt. Der Termin der Prüfungslehrprobe wird vom Seminarvorstand bestimmt und dem Referendar 7 Tage vorher eröffnet. Der Prüfungszeitraum erstreckt sich für das Septemberseminar auf den Zeitraum März bis Juli, für das Februarseminar auf den Zeitraum Oktober bis Januar. Die Prüfungskommission besteht aus 3 Personen, wobei als Prüfungsvorsitzender ein Seminarvorstand oder ein Vertreter der Schulaufsicht der Regierung von Unterfranken oder der Schulleiter fungiert. Der Seminarlehrer für Wirtschaftsinformatik und der Seminarlehrer für Wirtschaftswissenschaften vervollständigen die Prüfungskommission.
4 Die Seminarinhalte
Mit dem erfolgreichen Abschluss an der Universität ist die vertiefte fachliche Ausbildung abgeschlossen. Das Referendariat setzt seine Schwerpunkte in der Ausbildung zur Lehrerpersönlichkeit und vermittelt das Rüstzeug zum erfolgreichen Unterrichten.
Die Schwerpunkte liegen im Bereich Didaktik, Methodik und Unterrichtsgestaltung.
Didaktik
- Informationstechnische Grundbildung
- Didaktik der Wirtschaftsinformatik
- Didaktische Grundprinzipien
- Didaktisch-methodische Konzepte
- Didaktische Reduktion
Methodik
- Methodik
- Besonderheiten des Wirtschaftsinformatikunterrichts
Unterrichtsgestaltung
- Grundsätze eines guten Informatikunterrichts
- Einflussfaktoren auf den Unterricht
- Unterrichtsplanung
- 10 Merkmale eines guten Unterrichts
- Klare Strukturierung des Unterrichts
Darüber hinaus werden aber auch alle anderen relevanten Fragen behandelt, die sich beim Einsatz im Wirtschaftsinformatikunterricht ergeben. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Themengebiete:
- Lernziele
- Motivation
- Impulsunterricht
- Das Unterrichtsgespräch
- Medien im Unterricht
- Üben im Unterricht
- Leistungsbemessung und –bewertung
- Andere Unterrichtsformen, bessere Schüler?
- Vorbereitung und Durchführung einer Lehrprobe
- Disziplinprobleme
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