Am 09. Juli 2025 trafen erstmals die Mitglieder der durch den Bildungspakt Bayern in Auftrag gegebenen Schulversuche „Proof“ und „KI@School“ aufeinander, um sich gemeinsam im Rahmen einer Werkstatt zum Thema „KI-Agenten“ auszutauschen. Anna Vorndran, Stefan Pfister und Max Nötzold reflektierten dabei die bisherigen Chancen und Herausforderungen von Schule und künstlicher Intelligenz.
Eröffnet wurde das Treffen durch den Impulsvortrag von Hendrik Haverkamp, Mitgründer des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur, der zunächst eine Bestandsaufnahme vornahm. Problematiken im Bereich KI in der Schule sind weiterhin Unsicherheiten im Bereich des Datenschutzes, sowie die Vormachtstellung U.S.-amerikanischer als auch chinesischer Firmen, die nicht in allen Bereichen den europäischen Wertekonsens teilen. Auch in wie weit oder in welchen Bereichen der KI-Einsatz überhaupt für die Schülerinnen und Schüler förderlich ist, ist noch nicht abschließend durch Studien geklärt. Nichtsdestotrotz ergeben sich fast im Monatstakt Innovationen, wie neuerdings beispielsweise die sogenannten „KI-Agenten“, die deutlich multimedialer und vernetzter arbeiten als die bereits bekannten Large-Language-Models. So können die Agenten beispielsweise aus Prompts binnen Sekunden Webseiten kreieren und publizieren, Podcasts aufnehmen oder sogar Lernvideos erstellen. Neu dabei ist, dass der Konsument der Informationen hier auch kleinschrittiger in den Prozess eingreifen kann. Doch Vorsicht: KI- ist auch Ende 2025 noch anfällig für Halluzinationen, weshalb es auch weiterhin gilt, seine neu gewonnenen Informationen kritisch zu prüfen (human-in-the-loop-Prinzip).
Das Highlight der Veranstaltung war sicher der „Marktplatz der Möglichkeiten“ – ein aktiver, schulartübergreifender Austausch über bereits durchgeführte KI-Unterrichtseinheiten und Leistungsnachweise bayerischer Schulen, der zum eigenen Ausprobieren einlud und neue Impulse für das neue Schuljahr schuf.
Beendet wurde die Veranstaltung durch den lebhaften Vortrag von Dr. Astrid Carolus von der Uni Würzburg, der sich kritisch mit der „Beziehung“ zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz auseinandersetzte. So werden laut Frau Carolus bekannte Vorurteile und Diskriminierungen aus der Arbeitswelt auch in die Interaktion mit der Maschine übertragen. Ein Beispiel hierfür war schlichtweg das Benutzen der Farbe „rosa“ innerhalb der KI, was bereits als weniger seriös wahrgenommen wurde. Schülerinnen und Schüler als auch Studenten tendieren allerdings eher durch die parasoziale Beziehung mit der KI dazu, insgesamt sehr leichtgläubig zu sein und die nötige Quellenkritik zu vernachlässigen.
Insgesamt blicken die Kolleginnen und Kollegen auf einen spannenden Tag in der Landeshauptstadt zurück, der nicht nur neue Einblicke und Möglichkeiten aufzeigte, sondern auch neue Kontakte mit anderen Fachoberschulen ermöglichte.
Max Nötzold, StR