Betriebserkundung zur Schäflein AG im Rahmen der Fachpraktischen Ausbildung
Am Mittwoch, den 10. April 2024 besuchten wir die Firma Schäflein AG. Die Schäflein Gruppe ist ein Logistikunternehmen, welches mittlerweile an 35 Standorten in Deutschland, Österreich und Polen vertreten ist und 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Unsere Exkursion führte uns an den Standort in Röthlein und natürlich haben wir bedeutend mehr gesehen als nur LKWs und Europaletten. Welche Eindrücke wir vor Ort gesammelt haben und was ein Autostore ist, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
Die beiden Klassen FWIW11 und FW11b trafen sich zunächst in der Aula der FOS Schweinfurt und wurden dann mit einem Bus nach Röthlein zum Standort von Schäflein gefahren. Dort wurden wir direkt von einem sehr netten Begrüßungskomitee empfangen, welches uns erstmal in die S-Bar, einen Pausenraum, brachte. Nach einer kurzen Vorstellung der jeweiligen Mitarbeiter, den ersten wichtigen Daten zu der Schäflein AG und der Vorstellung des Tagesprogrammes, haben alle Schüler Besucherwesten bekommen, wurden in drei Gruppen eingeteilt und schon konnte es losgehen. Jede Gruppe durchlief an diesem Tag drei Stationen.
Begonnen haben wir bei der Truck Service GmbH, die trotz ihres eigenständigen Firmennamens zu Schäflein gehört. Hier wurden uns verschiedenartige Ausbildungsberufe, so zum Beispiel Berufskraftfahrer oder Kaufleute für Büromanagement, vorgestellt und wir hörten einen kurzen Vortrag zu der Organisation der LKW-Besetzung. Außerdem durften wir Fragen stellen und es ging noch in der Werkstatt vorbei in der IVECO-Fahrzeuge, LKWs, Omnibusse, Bundeswehrfahrzeuge und einiges mehr repariert und in der eigenen Waschstraße geputzt und gereinigt werden.
Anschließend ging unsere Führung im Logistikzentrum, in welchem sich auch der Autostore befindet, weiter. Dort wurden uns zuerst die Hochlagerregale gezeigt und ein paar Daten dazu genannt. Dann ging es, aber auch wirklich, zum Autostore, der sich in der gleichen Halle befand und nicht ganz so aussah wie wir uns ihn vorgestellt hatten. Auf den ersten Blick sieht man nämlich nur einen würfelartigen abgetrennten Bereich innerhalb einer großen Halle, welcher sich später noch als komplexes Schachtsystem entpuppt hat. Auf Bodenebene werden einzelne Kisten von Mitarbeitern mit Ware gefüllt, die für den Kunden eingelagert werden sollen. Diese Kisten werden auf Knopfdruck an Schienen mehrere Meter hochgezogen und dann von einem autoähnelnden Roboter abgeholt und auf einer Fläche von 2.200 qm, die neue Erweiterung inbegriffen, an der richtigen Stelle eingelagert.
Damit wir uns das Ganze selbst einmal anschauen konnten, ging es ein paar Treppen nach oben und dort begutachteten wir die Roboter dann nochmal genauer. Die Roboter fahren mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über das schachtähnliche Gebilde und es ist ein Wunder, bzw. eine unglaubliche Programmierarbeit, dass diese Geräte keinen Crash verursachen. Was auch wichtig ist, da ein Roboter allein schon 25.000 € wert ist. Die Kisten werden also von einem der 59 Robotern abgeholt, zum richtigen Schacht gebracht und dort heruntergelassen. Dieses Stapelsystem spart viel Platz und ist daher sehr effektiv, weshalb es auch gerade erweitert wird. Da die Roboter mit Strom betrieben werden, sind immer nur 32 Roboter gleichzeitig unterwegs, während die anderen an einer Ladestation, die man sich wie eine Mini-Version der Ladesäulen für Elektroautos vorstellen kann, angedockt sind. Dann ging es wieder nach unten und wir schauten uns die Packstation an.
Hier werden die gepackten Pakete auf Paletten gestapelt und diese Paletten werden dann unter anderem von den beiden autonomen Robotern “Sam und Jess“, abgeholt und zum Warenausgang gebracht. Vorstellen kann man sich diese Roboter wie Gabelstapler, die nicht nur in der Lage sind, Hindernisse zu erkennen, sondern auch abschätzen können, ob sie die Ware gerade und sicher abgestellt haben.
Vor der letzten Station ging es nochmal kurz zurück in die S-Bar, in der uns weitere Informationen über die anderen Ausbildungsberufe erzählt wurden. Weiter ging es mit einem kurzen Abstecher in die Büros der Spedition. Die Führung übernahm diesmal ein Azubi, der auch gleich noch ein bisschen über die Ausbildung berichtete und uns so nochmal einen anderen Einblick in das Unternehmen verschaffte.
Als Nächstes ging es in einen eher „chaotischen Teil“ des Unternehmens: Die Umschlaghalle. Hier werden einmal früh und einmal mittags LKWs mit Ware entladen und wieder mit Ware bestückt, die dann im Nah- oder Fernverkehr ausgeliefert wird. Die Aufgabe wird von den Staplern übernommen, welche die Ware zum richtigen LKW fahren, was bei den vielen Paletten und Andockstationen der LKWs schon eine beachtliche Leistung ist.
Für eine kurze Pause ging es dann noch mal in die S-Bar zurück, in der sich jeder ein Getränk und eine Kleinigkeit vom Bäcker nehmen durfte. In dieser Zeit konnten wir uns auch mit den Mitarbeitern und Azubis unterhalten und Fragen stellen.
Als letzten Punkt auf der Tagesordnung ging es noch für alle gemeinsam zum Etzberg 1 in ein weiteres Logistikzentrum. Hier sind wir im Wareneingang gestartet und haben uns dann das AKL, ein Lager, ähnlich wie der Autostore, angesehen. Vorbei am Kommissionierplatz und am Packtisch, kamen wir auch schon weiter zu den Sägen, wo Langgut aus Aluminium und Stahl auf die gewünschte Länge der Kunden zugesägt wird. Ein Auftrag dauert teilweise mehrere Stunden, da das Langgut wie der Name schon sagt sehr lang, aber auch schwer ist. Zudem muss jedes Material vor dem Zusägen und nach dem Verladen auf Kratzer und Macken kontrolliert werden. Zum Abschluss haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht und uns die hauseigene Tankstelle für LKWs und Poolfahrzeuge angeschaut. Ein letztes Mal ging es noch in die S-Bar, wo wir noch eine Tasche mit Kuli, Notizbuch und Infoheftchen erhalten haben, bevor es dann mit dem Bus zurück zur Schule ging.
Abschließend können wir festhalten, dass uns der Besuch bei der Firma Schäflein wirklich sehr gut gefallen hat, da wir interessante und faszinierende Dinge zu sehen bekommen haben. Außerdem lernten wir viel dazu und können uns nun ein gutes Bild von der Arbeit in einem modernen Logistikunternehmen machen. Der ein oder andere Schüler hat durch den Besuch auch schon eine Idee bekommen, wie es nach dem Abschluss der FOS vielleicht beruflich weitergehen könnte.
Michelle Zimmermann, Lara Goldstein, Hannah Streitferdt, Lea Winkler, alle Schülerinnen der FWIW11