Das Theaterstück „Icebreaker“ der FFS schafft Aufmerksamkeit für Depressionen
Stress in der Schule, Streit in der Familie, Appetit- und Antriebslosigkeit – viele Jugendliche kennen diese Probleme, bei denen Laien häufig eine Depression attestieren. Was viele nicht ahnen, ist dass das echte Krankheitsbild einer Depression eher schleichend abläuft. Die Botschaft: Depression ist ein psychisches, kein soziales Problem, welches bei einer Diagnose immer ärztlich behandelt werden sollte.
Genau um diese schwierige Abgrenzung dreht sich das Theaterstück Icebreaker der FFS, welches von freiwilligen Schülerinnen und Schülern der FFS aus den Klassen FS11a (Paula Wagner, Ilona Mangold, Sofia Spatola, Paula Metz, Nevio Rinner, Lukas Hirt) und FS11a (Elija Gutjahr, Nils Selbert) als Projekt in weniger als einer Woche von der Schulfamilie auf die Beine gestellt und von Lisa Geßner pädagogisch begleitet wurde. Besonders dabei war, dass die Teilnehmenden das Stück ohne Skript erarbeiteten und mit Hilfe von Theaterpädagoge Jean-Francois Drozak einübten. Einen freundlichen Dank gebührt der AOK, die enorm dabei half, das Stück auf die Bühne der FFS zu bringen.
Unter den Augen von Sorya Lippert, zweite Bürgermeisterin Schweinfurts, Sozialreferenz Jürgen Montag und Schulleiter Ralf Prosch, hatten die Zuschauer die Aufgabe mit Hilfe von Checklisten herauszufinden, welcher der beiden Protagonisten „Anna“ und „Robert“ einfach nur „Teenagerprobleme“ hat und welcher tatsächlich klinisch behandelt werden muss. Am Ende des Stücks stellt sich Robert als derjenige heraus, der an einem „unsichtbaren Beinbruch“ leidet und wie jeder andere mit einem gesundheitlichen Problem behandelt werden muss. Als jedoch Anna, die Schwester Roberts, die ebenfalls monatelang an der Situation gelitten hat, nun ebenso ins Negative abzugleiten droht und die Worte „UND ICH?“ ans Publikum richtet, ging der Hilfeschrei den Zuschauern durch Mark und Bein und schaffte Denkanstöße über die Volkskrankheit (immerhin ist rund jeder 18. Jugendliche betroffen).
Die Zuschauer waren begeistert von der Schauspielleistung der Schülerinnen und Schüler und lobten, dass ein so schwieriges Thema für Jugendliche nahbar aufbereitet wurde. Auch das Feedback aus den Klassen und der Teilnehmenden war durchweg positiv. Am Ende konnten alle an dem Theaterstück, welches unter Schirmherrschaft der Kultusministerin Anna Stolz steht, gemeinsam wachsen und schafften nicht nur Aufmerksamkeit für dieses durchaus schwierige Thema, sondern leisteten sicherlich auch einen Beitrag dazu, dass sich Betroffene nun vielleicht doch trauen Hilfe in Anspruch zu nehmen.
StR Max Nötzold