Besuch der Klasse FT11c an der Schleuse Knetzgau
Im Rahmen der Fachpraktischen Ausbildung hatte die Klasse FT11c der Friedrich-Fischer-Schule die Gelegenheit, die Schleuse Knetzgau hautnah zu erleben. Vor Ort wurden wir von Frau Eva Brückner begrüßt – sie war selbst einmal Schülerin an der Berufsoberschule in Schweinfurt und ist heute Außenbezirksleiterin beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main.
Mit Begeisterung, viel Engagement und fachlichem Know-how gab sie uns einen spannenden Einblick in die Geschichte der Schleuse. Dabei erfuhren wir unter anderem, wann die Schleuse gebaut wurde, welche Bedeutung sie für die Binnenschifffahrt hat und wie sich Technik und Betrieb im Laufe der Zeit verändert haben. Besonders beeindruckend war es, zu hören, wie komplex und entscheidend solche Bauwerke für einen reibungslosen Schiffsverkehr sind.
Darüber hinaus berichtete Frau Brückner auch vom Berufsbild des Wasserbauers und den vielfältigen Aufgaben, die damit verbunden sind. Derzeit sind über 40 Personen für die Betreuung der Schleusenanlagen in der Region im Einsatz – mit ganz unterschiedlichen Spezialisierungen. Vom Bauingenieur über den Elektriker bis hin zum Taucher ist ein breites Spektrum an Fachkräften vertreten. Es wurde deutlich, wie viele Berufsgruppen hier ineinandergreifen und wie wichtig Teamarbeit und technisches Verständnis im Wasserbau sind.
Nach dem theoretischen Teil ging es direkt ans Wasser: Wir durften das Wehr und das Kraftwerk Knetzgau neben der Schleuse betreten und die dort verbaute Technik aus nächster Nähe begutachten. Besonders eindrucksvoll war zu sehen, mit welchen Kräften hier gearbeitet wird und welche präzise Steuerung notwendig ist, um den Wasserstand zuverlässig zu regulieren.
Ein echtes Highlight folgte zum Schluss: Die Schleusenkammer war zur Revision trockengelegt – eine seltene Gelegenheit, die sich nicht alle Tage bietet. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, in die riesige Kammer hinabzusteigen und die Schleusentechnik in einem Zustand zu erleben, der sonst unter Wasser verborgen bleibt. Die Schleusentore, Dichtungen, mechanischen Elemente und die massive Betonstruktur konnten aus nächster Nähe erkundet werden. Sogar in die Seitentunnel, durch die der Zu- und Ablauf des Wassers geregelt wird, durften wir hineinlaufen – ein faszinierender Einblick in die sonst verborgene Struktur.
Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Eva Brückner für die spannende Führung und die Möglichkeit, hinter die Kulissen einer solchen technischen Anlage blicken zu dürfen.
Jochen Birkmann, OStR