Von Annie, 16
Als unser Deutschlehrer uns zum ersten Mal vom digitalen Austausch mit einer Schule in Schweinfurt in Deutschland erzählt hat, war ich mir nicht wirklich sicher, was mich erwartet. Ich hatte vorher noch nie so etwas gemacht, und ich wusste nicht, ob es beängstigend oder aufregend sein würde, echtes Deutsch mit echten deutschen Schülerinnen und Schülern zu sprechen. Spoiler: Es war beides – aber vor allem aufregend.
Wir haben ungefähr im Januar angefangen, uns online zu treffen. Am Anfang ging es nur um einfache Vorstellungen und darum, sich kennenzulernen – wie Schule in unseren Ländern ist, welche Fächer wir haben und so weiter. Wir waren alle ziemlich nervös, aber wir sind schnell Freunde geworden. Wir haben viele Fragen über das Leben in Deutschland und Schottland gestellt und es gab viele Gemeinsamkeiten. Es war eine tolle Gelegenheit, Barrieren abzubauen. Es war lustig zu sehen, was die deutschen Schülerinnen und Schüler über das Leben in Schottland gedacht haben. Wir haben viel darüber gelacht. Am Ende haben wir sogar Memes über Stereotypen erstellt – in unseren ging es darum, dass Deutsche regelverliebt und immer pünktlich sind.
Ein Höhepunkt für mich war der Besuch im Summerlee Museum in Coatbridge. Wir haben etwas über die Geschichte von Lanarkshire gelernt und darüber, wie es früher ein wichtiges Industriegebiet war. Wir sind sogar in eine nachgebaute Mine hinuntergegangen – es war dunkel, kalt und ehrlich gesagt ein bisschen unheimlich, aber super interessant. Danach haben wir in Partnerarbeit eine PowerPoint-Präsentation auf Deutsch über unseren Besuch erstellt und sie beim nächsten Online-Treffen geteilt. Als die deutschen Schülerinnen und Schüler dann über Schweinfurt gesprochen haben, ist mir klar geworden, dass wir, obwohl wir in verschiedenen Ländern leben, mit ähnlichen Problemen zu tun haben.
Wir haben viele verschiedene Aktivitäten gemacht – Videos gedreht, Quizze erstellt und Präsentationen über regionale Gerichte, Redewendungen und Traditionen gehalten. Wir haben ihnen sogar beigebracht, was einige schottische Wörter bedeuten. Wir haben auch über das Schulleben gesprochen und es hat sich herausgestellt, dass unser Schultag viel länger ist als ihrer – sie haben Glück!
Was ich nicht erwartet habe, war, wie schnell wir eine Verbindung zu ihnen aufgebaut haben. Nach ein paar Treffen haben wir Kontaktdaten ausgetauscht und hoffen, mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Ich hoffe, dass das Projekt nächstes Jahr weitergeht, damit wir bessere Freundschaften entwickeln und noch lockerer miteinander sprechen können.
Das Projekt hat mir sehr geholfen – nicht nur beim Deutschlernen, obwohl sich mein Deutsch wirklich verbessert hat – sondern auch beim Verständnis anderer Kulturen und beim Selbstvertrauen im Umgang mit neuen Menschen. Ich habe erkannt, wie viel wir voneinander lernen können und dass Sprache mehr ist als nur Grammatik und Vokabeln – es geht um echte Verbindungen. Was mir am meisten gefallen hat, war, dass ich meine Sprachkenntnisse in einem echten Kontext anwenden konnte. Das hat mich wirklich motiviert, mit Deutsch weiterzumachen.
Ich hoffe sehr, dass wir das Projekt fortsetzen und vielleicht eines Tages sogar die Möglichkeit bekommen, uns persönlich zu treffen. Diese Erfahrung war eines der besten Dinge in meinem Schuljahr.
Zu finden unter: Chryston pupils build international friendships through digital German exchange | North Lanarkshire Council
Für die deutschen Schülerinnen, die freiwillig am digitalen Austausch teilgenommen haben, war es ebenfalls ein spannendes Projekt. Sie haben ihre Erfahrungen auf Englisch zusammengefasst:
Experience Report on the Digital Exchange with Chryston High School in Scotland
When we first heard about the digital exchange project with Chryston High School in Scotland, we were excited but also a bit skeptical, as we had never had such an experience before. However, it quickly became clear that this project was a unique and enriching opportunity.
The best moments of the exchange were meeting the Scottish students. Through various activities like quizzes, presentations, and casual conversations, everyone involved had the chance to learn more about each other's cultures. We were particularly impressed by the Scottish students' well-developed German skills and their extensive knowledge about Germany. This made the entire experience even more enjoyable and inspiring.
We gained many new insights into Scottish culture and are grateful to have been part of such a special project. It showed us how much we can learn from each other, even if it is only through a screen. The exchange allowed for genuine connections to be made and provided numerous opportunities to learn from one another.
Overall, the project was a valuable experience that should definitely be continued. We hope there will be more exchange projects like this in the future, and perhaps even opportunities for personal meetings. It was a fantastic way to connect, share, and develop a better understanding of each other. Thank you so much!!
Abigiya Kiros, Celine Schwarz and Sura Tesfazghi (all FVKla)
Verena Hebig, OStRin und Nina Ebner-Braungart, StRin