Die FWIW11 und FIWW11 besucht das Amtsgericht in Schweinfurt
Im Rahmen des Rechtslehreunterrichts besuchte die FWIW11 und FIWW11 am 25. Januar 2024 das Amtsgericht in der Theresienstraße 1 in Schweinfurt, um dort einen Einblick in eine Gerichtsverhandlung zu bekommen.
Am Morgen sammelte sich die gesamte Klasse um 8:45 Uhr vor dem Amtsgericht und wurde in das Verhandlungszimmer gebracht. Im Verhandlungsraum war ein abgetrennter Bereich mit Sitzplätzen für uns Schüler und Schülerinnen. Der Angeklagte mit seinem Verteidiger, die Protokollantin sowie der Staatsanwalt waren bereits anwesend. Kurz nach 9 Uhr betrat der Richter mit einer Schöffin und einem Schöffen den Saal. Schöffen sind Laienrichter, die den Richter bei der Urteilsfindung unterstützen. Beim Eintreffen des Richters im Verhandlungsraum sind alle Personen aufgestanden und die Klage wurde vom Staatsanwalt verlesen.
Dem Angeklagten wurde Drogenbesitz und Drogenanbau vorgeworfen. Zuerst wurde der Angeklagte gefragt, ob er sich überhaupt äußern möchte. Danach wurde er vom Richter befragt. Man merkte im Gerichtssaal eine gewisse Anspannung, da man dem Angeklagten anmerkte, dass es keine leichte Situation für ihn war. Nach der Befragung vom Richter, konnten die Schöffen und der Staatsanwalt Fragen stellen. Dabei stellte der Staatsanwalt gelegentlich Nachfragen.
Die Zuhörer haben erfahren, dass der Angeklagte an einer MS Erkrankung leidet und Cannabis ärztlich verordnet bekommt, da Schmerzmittel aufgrund seiner Drogenvergangenheit nicht infrage kommen. Der Angeklagte kann aufgrund seiner Erkrankung nicht arbeiten, erhält Bürgergeld und wird von seiner Mutter unterstützt. Da Cannabis trotz ärztlicher Verordnung teuer ist und er seine Mutter entlasten wollte, hat er Cannabispflanzen angebaut, die, durch einen Hinweis an die Polizei, entdeckt wurden.
Danach wurde die erste Zeugin in den Saal gerufen. Sie war eine Polizistin, die damals beim Durchsuchen der Wohnung dabei war. Sie wurde erst vom Richter und anschließend vom Verteidiger befragt. Dabei erzählte sie detailliert, wie es an dem Tag der Durchsuchung abgelaufen ist. Es gab auch noch eine zweite Zeugenaussage von einem Mann, der die Polizei darauf hingewiesen hat, dass der Angeklagte Drogen bei sich anbaut.
Nach der Befragung der Zeugen wurde durch einen Gutachter vorgetragen, wie viel Gramm Cannabis der Angeklagte tatsächlich besaß, da es um die Überschreitung der geringfügigen Menge ging, die man an Cannabis besitzen darf. Die geringfügige Menge wurde dabei nur knapp überschritten.
Anschließend wurde der Angeklagte nochmals vom Richter über seine Person und seinen Verlauf des Lebens befragt. Es wurde deutlich, dass der Angeklagt eine Drogenvergangenheit hatte, allerdings aufgrund einer Jugendstrafe und eines Entzugs clean wurde, eine Ausbildung machte und anschließend arbeitete. Aufgrund seiner MS Erkrankung und des damit einhergehenden Cannabiskonsums konnte er seiner Arbeit allerdings nicht mehr nachgehen.
Zum Schluss hat zunächst der Staatsanwalt ein Strafmaß in seinem Abschlussplädoyer gefordert. Danach hat der Verteidiger sein Abschlussplädoyer gehalten. Daraufhin haben sich der Richter und seine Schöffen zurückgezogen, um ein Urteil zu fällen. Nach einer kurzen Pause wurde das Urteil vom Richter gesprochen und der Angeklagte muss 180 Tagessätze zu je 10,00 € abbezahlen.
Die Klasse FWIW11 und FIWW11 fanden die Gerichtsverhandlung und deren Ablauf sehr interessant, allerdings hätte ihrer Meinung nach das Strafmaß höher ausfallen müssen.
Alica Königer, FWIW11