Ein Vortrag der Offenen Hilfen der Lebenshilfe Schweinfurt
In einem lebensnahen, offenen und lebendigen Austausch mit Betroffenen, betroffenen Eltern und Mitarbeitern der Lebenshilfe konnten die Klassen FS13a und FS13b einen interessanten und bewegenden Einblick in die Situation behinderter Menschen gewinnen.
Frau Fünkner-Kraus und Frau Dietz stellten ihr Angebot vor, das schwerpunktmäßig familienentlastende Dienste wie Ferien- und Freizeitangebote, Beratung, Geschwisterangebote und Peer-Beratung (Betroffene beraten Betroffene) umfasst. Auch werden Schulungen für freiwillige Mitarbeiter angeboten und Möglichkeiten angesprochen, wie man sich ehrenamtlich engagieren kann. Hier soll auch ein Aufruf an interessierte Schülerinnen und Schüler gestartet werden! Bei Interesse an einer Mitarbeit und weiteren Informationen wenden Sie sich bitte an:
Zudem berichtete eine betroffene Pflegemutter dreier behinderter Kinder von den vielfältigen Erfahrungen mit Mitmenschen, die sie und ihre Familie im Alltag erleben (müssen). Teils humorvoll, teils schonungslos offen zeigte sie, dass der Umgang mit Behinderung im Alltag, gerade bei nicht auf den ersten Blick ersichtlichen Einschränkungen, bei vielen Menschen leider – sei es aufgrund von Unkenntnis oder mangelnder Erfahrung - zu vielen negativen Reaktionen führt. Ein Wunsch steht daher an erster Stelle: die Anerkennung der Gleichwürdigkeit behinderter Menschen, die sich in Offenheit, Respekt und Toleranz zeigt!
Herr Tudyka schilderte als Betroffener offen und ehrlich seine sehr persönlichen Erfahrungen als Rollstuhlfahrer, die er in Schule und Ausbildung erlebt hat. Im Mittelpunkt von Inklusion steht für ihn, keine Menschen auszuschließen und alle gleich zu behandeln. Er selbst hat hier viel Bemühen und Flexibilität von Schulleitern und Lehrern erfahren, was er jedem Betroffenen ebenso wünscht. Im beruflichen Bereich sieht er hier noch deutliches Verbesserungspotential und spricht hier die reservierte Haltung von vielen Arbeitgebern an. Für ihn ist Inklusion vor allem „ein Gefühl – und das kann man nicht im Wörterbuch nachschlagen“.
Inklusion als gesellschaftlicher Auftrag ist durch die gesetzliche Verankerung ein wichtiges Ziel, das uns alle betrifft und in vielen Bereichen ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich macht: hier sind Offenheit, Nachfragen und Informieren sowie persönliche Haltung gefragt!
Julia Hesselbach, OStRin